Seit 2006 veröffentlicht der Gladbecker Fard nun Musik – eine lange Zeit. Trotzdem klingt das als Streetalbum angekündigte „NAZIZI“ nicht wie ein Fazit, ein rückwärtsgewandter Blick auf die eigene Karriere. Stattdessen hat Fard 21 Songs aufgenommen, die seine große Bandbreite zeigen. Mal Ansagen, mal Erfolgsgeschichten, mal Trauer, mal Liebe, mal Aggression. Aber nicht nur emotional schreibt Fard auf „NAZIZI“ Vielfalt groß. Auch musikalisch probiert sich der Rapper aus dem Ruhrpott an verschiedenen Stilen: Auf „TÜRKISCHER HONIG“ sind es arabeske Sounds, während „MOSHPIT“ mit nur wenigen Veränderungen in Sound und Stil auch als Punk durchgehen könnte. „MANN IM SPIEGEL“ beschwört einen schweren Streicher-basierten Sound herauf, der an den deutschen Straßenrap-Sound der frühen Nullerjahre erinnert. 21 Anspielstationen? Das klingt nach viel. Und doch sind alle so präsent, wie es sich für einen Erstligisten im Hip-Hop gehört.